Unterschied zwischen dem Devisenhandel über Forex (FX) und CFD (Contract for Differences)

Bei der Recherche nach verschiedenen Brokern stößt der interessierte Anleger schnell auf die Begriffe „Forex“ und „CFD“. Für Beide gibt es unterschiedliche Broker, was ist aber Forex und CFD genau? Worin liegt der Unterschied? Und wer sollte sich für was entscheiden?

Forex, FX oder auch Devisenhandel

Der Forex-Handel oder auch Devisenhandel ist der Handel mit Währungspaaren. Forex steht für Foreign Exchange Market (dt: Devisen Markt). Während früher am Forex Handel nur Banken teilnehmen durften, wurde der Markt vor einigen Jahren auch für Privatanleger geöffnet.

Gehandelt werden Währungspaare wie Beispielsweise EURUSD. Der Kunde geht eine long-Position ein, wenn er davon Überzeugt ist, dass der EUR im Wert steigt und eine short-Position ein, wenn er davon Überzeugt ist, dass der EUR im Wert sinkt.

Die Währungspaare werden nicht an der Börse gehandelt, stattdessen ergibt sich der Preis am Interbankenmarkt. Da jeder Handel der Währungspaare den Kurs beeinflusst, ändert sich der Devisenkurs sekündlich. Gehandelt werden können Währungspaare von Sonntag 23 Uhr bis Freitag 23 Uhr, da die unterschiedlichen Handelsplätze (Tokio, Sidney, New York, London) zu unterschiedlichen Zeiten geöffnet haben und der Anleger die gesamte Zeit in der einer der Marktplätze geöffnet hat handeln kann.

Die FX-Broker verlangen keine Zahlung des gesamten für die Position notwendigen Kapitals, sondern finanzieren einen Großteil des Kapitals für den Anleger. Kauft der Anleger 1 Lot EUR/USD (= 100.000 Stück des Währungspaares) sind hierfür bei einem Kurs von 1,3 nicht 130.000 EUR als Kapital beim Broker notwendig sondern nur beispielsweise 1.300 EUR (bei einem Finanzierungsanteil von 99% – das entspricht einem Hebel von 1:100). Diesen Anteil nennt man Margin. Einige Broker bieten Finanzierungen bis zu 99,75% an, was einem Hebel von 1:400 entspricht.

WICHTIG: Durch den geringeren Kapitalbedarf für das Eröffnen einer Position entsteht ein extremes Risiko. Es ist jederzeit möglich ein vielfaches dir hinterlegten Margin zu verlieren!

ACHTUNG: Die Finanzierung der Position durch den Broker kostet Geld! Immer wenn eine Position über Nacht geöffnet bleibt (meist wenn eine Position nach 22:59:59 Uhr, verlangt der Broker einen FX Swap. Ein Swap ist ein Finanzierungszins der täglich abgerechnet wird.

Beim FX Handel entstehen je nach Anbieter verschiedene Kosten. Folgende Kosten können entstehen:

  • Gebühr je gehandelten Lot
  • Spread zwischen Bid- und Ask-Kurs
  • FX Swap – Finanzierungszins für das Halten einer Position über Nacht

Einige Broker finanzieren sich ausschließlich über den Spread, andere berechnen sowohl den Spread als auch eine Gebühr. Hier lohnt sich immer ein genauer Vergleich für das von Ihnen für den Handel ausgesuchte Währungspaar.

CFD oder auch Contract for Differences

CFD sind Differenzkontrakte auf Basiswerte wie Devisen, Aktien oder Rohstoffe. Im Gegensatz zum Forex-Handel werden beim CFD-Handel nicht die Werte gehandelt sondern auf die Veränderung des Basiswertes spekuliert. Der Anleger beeinfusst durch den CFD-Handel den tatsächlichen Kurs des Basiswertes nicht.

Beim Handel mit Devisen CFDs fallen keine Ordergebühren, sondern nur der Spread zwischen Bid- und Ask-Preis an. Bei Aktien- und Rohstoff-CFDs fallen je nach Brokern zusätzlich noch Gebühren für jeden Trade an.

Ein Vorteil des CFD Handels, im Vergleich zum Investment in den Basiswert, liegt vor allem an dem geringeren Kapitalbedarf, da der Broker ähnlich wie beim Forex Handel, hier ebenfalls nur die Hinterlegung einer Margin von beispielsweise 0.25% – 1% erwartet (Hebel zwischen 1:400 und 1:100).

WICHTIG: Durch den geringeren Kapitalbedarf für das Eröffnen einer Position entsteht ein extremes Risiko. Es ist jederzeit möglich ein vielfaches dir hinterlegten Margin zu verlieren!

Unterschied zwischen FX und CFD-Handel

Was ist gleich?

  • Über beide Produkte ist der Handel von Währungspaaren möglich
  • Es muss nur eine Margin hinterlegt werden
  • Hebel bis 400 (je nach Broker)
  • geringe Gebühren (nur Spreads bzw. bei einigen FX-Brokern geringer Spread + geringe Gebühr)
  • Stark erhöhtes Risiko aufgrund des hohen Hebels

Vorteile FX-Broker gegenüber CFD Brokern

  • Automatisierter Handel über Standardsoftware MetaTrader 4
  • Hohe Preistransparenz

Vorteile CFD-Broker gegenüber FX-Brokern

  • Es können neben Währungspaaren oft auch Aktien, ETFs oder Rohstoffe gehandelt werden
  • Viele Broker stellen eine übersichtliche und einfach bedienbare Handelsplattform zur Verfügung

Sollte ich bei einem FX-Broker oder bei einem CFD-Broker Devisen handeln?

Wer automatisiert handeln möchte kommt um einen FX-Broker mit Unterstützung für den MetaTrader nicht herum, ein automatisierter Handel über einen CFD-Broker ist uns bisher nicht bekannt.

Für Anleger die mittels Hebel auch in Rohstoffe oder Aktien investieren wollen bleibt nur die Wahl zum CFD-Broker.

Für Anleger welche Devisen handeln möchten und auf den automatisierten Handel des MetaTraders verzichten können eignen sich sowohl FX als auch CFD-Broker. Hier zählt dann vor allem die Spread-Höhe sowie die Bedienfreundlichkeit und die Risikoabsicherung des jeweiligen Brokers.

Anleitung / Tutorial: Wie verwende ich einen Expert Advisor in MetaTrader 4?

Starten Sie den MetaTrader 4 und verbinden Sie sich mit Ihrem Broker. Wählen Sie hierfür aus dem Menü „Datei > Login“ und geben Sie dort die von Ihrem Broker zur Verfügung gestellten Zugangsdaten zum Verbinden ein.

Ihr Broker stellt Ihnen die Echtzeit-Kursinformationen für verschiedene Währungspaare bereit. In dieser Anleitung werden wir uns auf das Währungspaar „USDEUR“ konzentrieren. Sie können die Anleitung aber auch mit jedem anderen Währungspaar oder handelbaren Wert im MetaTrader 4 nutzen.

In dieser kurzen Anteilung zeigen wir wie Sie ein Expert Advisor für das Währungspaar USDEUR aktivieren.

WICHTIG: Verwenden Sie ein DEMO-Konto bis Sie sicher mit dem MetaTrader umgehen können. Gerade das automatisierte Traden ist sehr riskant und kann in kurzer Zeit hohe Verluste produzieren! Da die meisten Broker zusätzlich mit einem Hebel arbeiten, erhöht sich das Risiko noch weiter!

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MetaTrader 4 – Expert Advisor Anleitung – Chart Fenster öffnen

Nachdem Sie sich erfolgreich bei Ihrem Broker in das DEMO-Konto angemeldet haben, können Sie das Chart zum Symbol USDEUR öffnen. Klicken Sie hierfür einfach mit der rechten Maustaste auf das Symbol im „Markt“-Fenster und wählen den Menüeintrag „+ Chart Fenster“.

Nun öffnet sich das Chart von USDEUR im Hauptbereich des MetaTrader 4.

Die Liste aller bereits in MetaTrader vorhandenen Expert Advisors sehen Sie im Fenster „Navigator“ unter dem Punkt „Expert Advisors“ (kurz AE). Bei einer neuen Installation des MetaTraders 4 sehen Sie hier bereits zwei Standardmäßig installierte AE, den „MACD Sample“ sowie den „Moving Average“.

Wir werden in dieser Anleitung den „MACD Sample“ verwenden. Das Prinzip ist aber für alle Expert Advisors gleich.

Auf die richtigen Einstellungen kommt es an (Optionen)

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MetaTrader 4 – Expert Advisors Optionen

Bevor wir den AE aktivieren können, sind einige Optionen zu kontrollieren bzw. zu setzen. Öffnen Sie hierzu das Optionsfenster über den Menüpunkt „Extras > Optionen“ (Shortcut; Ctrl+o). Gehen Sie auf den Reiter „Expert Advisors“ und aktivieren Sie die folgenden Optionen (bzw. kontrollieren Sie, dass diese gesetzt sind):

  • Expert Advisors aktivieren (außer für angepasste Indikatoren und Scripts)
  • Experten bei Kontowechsel deaktivieren (WICHTIG, wenn Sie mit DEMO- und LIVE-Konto arbeiten oder mehrere Konten haben. Lassen Sie diese Option IMMER aktiviert!)
  • Experten bei Profilwechsel deaktivieren (WICHTIG, wenn Sie mit DEMO- und LIVE-Konto arbeiten oder mehrere Konten haben. Lassen Sie diese Option IMMER aktiviert!)
  • Life Trading zulassen (nur notwendig, wenn Sie den AE im Live-Konto verwenden wollen!)
  • Ask manuell bestätigen (nur notwendig, wenn Sie vor der Eröffnung einer Position noch einmal gefragt werden wollen.
  • Import von DLLs zulassen (verschiedene – meist kostenpflichtige –  EAs benötigen zusätzliche DLL-Dateien um ausgeführt werden zu können. Aktivieren Sie diese Option um solche EA zu nutzen. Für diese Anleitung ist diese Option NICHT notwendig.
  • Import von External Imports zulassen (Einige EA nutzen externe Libaries. Um auf diese Zugreifen zu können, muss diese Option aktiviert sein. Für diese Anleitung ist dies nicht notwendig. Wenn Sie fremde EA nutzen, sollten Sie diese Option aus Sicherheitsgründen deaktiviert haben)

Nachdem Sie nun die Optionen gesetzt haben, können Sie den Expert Advisor auf das geöffnete Chart anwenden.

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MetaTrader 4 – Expert Advisors – MACD Sample Einstellungen

Klicken Sie hierfür mit der rechten Maustaste auf den Expert Advisor „MACD Sample“ und wählen Sie den Eintrag „Anwenden auf Chart“. Anschließend öffnet sich folgender Dialog.

Je nach gewünschter Strategie können Sie nun verschiedene Einstellungen am Expert Advisor auf dem Reiter „Allgemeines“ vornehmen.

  • Positionen: Wählen Sie aus, ob der Expert Advisor „Long & Short“ – Positionen eingehen darf oder „Only Long“ bzw. „Only Short“ Positionen eröffnet.
  • Alarme aktivieren: Aktivieren Sie die Alarme und wählen Sie ob der Alarm nach einem „hit“ deaktiviert oder weiterhin aktiv bleiben soll.
  • Life Trading zulassen: Aktivieren Sie diese Checkbox wenn Sie den EA in Ihrem Livekonto nutzen möchten.
  • Ask manuell bestätigen: Als zusätzliche Sicherheit beim Livetrading können Sie diese Option nutzen. In diesem Fall müssen Sie jede Eröffnung einer Position „Asks“ bestätigen.
  • Sicherheit: Sofern das von Ihnen ausgewählte Skript eine externe DLL oder den Import von externen Libraries benötigt, müssen Sie die entsprechende Option aktivieren. Dies ist meistens bei kostenpflichtigen EA der Fall. Bevor Sie diese Optionen aktivieren sollten, Sie sicher sein, dass die Quelle vertrauenswürdig ist!

Auf dem Reiter „Input“ können Sie anschließend die Einstellungen des EA vornehmen. Wir lassen für dieses Beispiel die Einstellungen auf den Standardwerten.

Klicken Sie nun „Ok“ um den Expert Advisor auf das Chart anzuwenden.

Ein angewendeter Expert Advisor wird in der oberen rechten Ecke des Charts angezeigt. Ein lächelnder Smily zeigt dabei an, dass der Expert Advisor aktiviert ist. Ein X nach dem Namen des EA sagt, dass dieser deaktiviert ist.

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Angewendeter Expert Advisor aktivieren / deaktivieren

Um den Expert Advisor nun zu aktivieren müssen Sie lediglich in der Werkzeugleiste unterhalb des Menüs auf „Expert Advisors“ klicken. Das Symbol erhält nun einen grünen „play“-Pfeil. Noch einmal auf diesen Button drücken und der Expert Advisor ist wieder gestoppt.

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Im Terminal sehen Sie nun unter „Experten“ alle Ausgabe die der aktivierte Expert Advisor durchführt. So zum Beispiel die Aktivierung  oder ein durchgeführter Trade. Bedenken Sie, dass je nach Expert Advisor mehrere Tage vergehen können, bis ein einzelner Trade durchgeführt wird.

Unter dem Reiter Konto Historie im Terminal sehen Sie anschließend alle durchgeführten Trades mit dem jeweiligen Gewinn oder Verlust.

WICHTIG: Wir empfehlen vor dem Traden mittels Expert Advisors immer erst ein Backtesting der jeweiligen Strategie durchzuführen!